Jeder Aufenthalt ist anders, nicht nur bezüglich der anliegenden Arbeiten und Herausforderungen, sondern auch im Hinblick auf An- und Abreise.
Auf die Verzögerung von über zwei Stunden in Paris wurde von Air France sofort mit einem Voucher über 11 € reagiert, so dass ich mich mit Essen und Trinken versorgen konnte. Schwieriger war die Klimaumstellung von 39 Grad in Deutschland auf erfrischende 25 Grad in Togo – und schon hatte ich mir eine deftige Erkältung zugezogen.
In Amou Oblo warteten sie allerdings darauf, dass der Bau des Kindergartens endlich in Angriff genommen werden konnte. Durch die verzögerte Rückmeldung des Technikers konnten wir im April nicht mit dem Fundament beginnen.
Nun wurde meine Ankuft sehnlichst erwartet. Gladys war aus Lomé schon nach Sodo gereist, um mein Zimmer für mich vorzubereiten.
Mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Fieber begab ich mich auf die Fahrt und stand am Montag, dem 7. Juli, auf der Baustelle. Die Familie vom Kindergartenleiter Abalo versorgte mich mit Mittagessen und einen Ruheraum für die Mittagspause. Maurer und in diesem Fall auch Bauleiter Aimé stellte eine emsige Truppe von Maurern zusammen und alles entwickelte sich prächtig – siehe folgende Bilder.
Bis zu meiner Abreise waren die Mauern bis in Fensterhöhe bzw. in Sturzhöhe hochgezogen worden.
In Sodo konnten wir in der Zeit die Reparatur der Toiletten veranlassen, in Patatoukou hatte Kindergärtnerin Elise schnell Maurer, Eisenbieger und Dachdecker zusammengerufen, um die Überdachung neu aufzustellen, die ein heftiger Sturm zum Einsturz gebracht hatte. Diesmal war die Konstruktion deutlich solider, um einen weiteren Schaden zu vermeiden.
Noch in Sodo erhielt ich die Info von Amouzou Cargo, dass zwei Ladungen mit dem Seecontainer angekommen waren. Mit einem Kombi konnten wir auf Ladefläche und auf dem Dach alles auf einmal von Lomé Agoé nach Agbodrafo transportieren.
Mit Kokouvi, unserem Maurer in Vogan, konnte ich vor der Abreise noch Kontakt aufnehmen. Der Kreisel, ein Spielgerät für bis zu neun Kindern, war nicht solide genug befestigt worden und hatte sich aus der Verankerung gelöst. Damit er tiefer in den Boden eingelassen und stabil befestigt werden konnte, bot sich die Ferienzeit an. Kokouvi will die Schließzeit des Kindergartens für diese Arbeit nutzen.
Gegen Ende meines Aufenthaltes war die Erkältung so gut wie abgeklungen, dafür hatten sich durch eine ungünstige Sitzposition im Taxi mindestens zwei Wirbel verschoben. Den Rückweg trat ich mit Gehhilfe und beim Flugzeugwechsel in Paris und Amsterdam im Rollstuhl an.
Nun ist alles wieder eingerenkt und
es war trotz allen Widrigkeiten ein sehr effektiver Aufenthalt –
dank viel Unterstützung und Fürsorge von togoischer Seite.